Süß ist der erste Geschmack, denn wir in unserem Leben positiv wahrnehmen. Das Hauptkohlenhydrat in der Muttermilch ist die Laktose, also Milchzucker. Verständlich, denn als klitzekleines Etwas braucht man viel Energie zum Wachsen! Wie sieht es jedoch nach der Muttermilch-Ära aus? Ganz klar – Komplexe Kohlenhydrate sind in Ordnung, reiner Zucker für den Körper aber nicht notwendig. (Ja, die Leber kann auch aus Speck noch Zucker machen.) Der Wohlstandskonsum macht uns an dieser Stelle jedoch einen zuckersüßen Strich durch die Rechnung!  Ein paar Jahre später werden wir als Kinder durch Süßigkeiten belohnt. In der Schule gibt es Traubenzucker vor wichtigen Prüfungen. Als Erwachsene genießen wir Zucker als Energiespender vor dem Sport oder trösten uns mit Eiscreme über Beziehungsbrüche hinweg. Wir verbinden somit all unsere negativen und positiven Emotionen mit Zucker! 

Davon profitiert natürlich vor allem die Lebensmittelindustrie mit (versteckter) Süße in Hülle und Fülle! Kein Wunder, dass wir alle irgendwann zu Zuckerzombies werden! Deshalb an dieser Stelle ein paar Tipps gegen Heißhunger, falls du versuchst deinem Zuckerkonsum den Kampf anzusagen!

Frühstücke ausgiebig und reichhaltig

Wer morgens mit einem gesunden Frühstück in den Tag startet, hat weniger Lust auf Süßes und verspürt auf Dauer keine lästigen Hungerattacken. Bringst du morgens keinen Bissen runter, versuche es zumindest anfangs mit einer Banane. Auch (grüne) Smoothies sind eine willkommene Abwechslung für Frühstücksverweigerer. Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung bestätigen, dass ein Frühstück wahre Wunder wirken kann! Solltest du gerne süß frühstücken, hätte ich Chia Pudding, Porridge und zuckerfreie Pancakes am Ende des Artikels für dich im Angebot! Rührei, Gemüsemuffins und Avocado-Brot sind aber auch nie verkehrt! ;)

Iss 5 mal am Tag

Das gängige Ernährungsmodell beschränkt sich auf drei Hauptmahlzeiten täglich. Aber auch fünf kleinere Mahlzeiten können dazu führen, dass der Blutzuckerspiegel beständiger bleibt. Dein Essen sollte natürlich aus komplexen (Vollkorn-)Kohlehydraten, sowie gesunden Fetten und genügend Proteinen bestehen. Möchtest du doch bei deinen drei Hauptmahlzeiten bleiben, versuche Vormittags und Nachmittags eine Handvoll Walnüsse oder ein Stück Obst zu naschen, um deinen Blutzuckerspiegel konstant zu halten und ein starkes Abfallen zu vermeiden.
Bereite dein Mittagessen schon am Vorabend zu und nimm es mit in die Arbeit, wenn du weißt, dass es mal wieder stressig wird und du nicht zum Kochen kommst. Auch Smoothies lassen sich wunderbar in Flaschen füllen, die man überall hin mitnehmen kann. Hast du eine Kantine in der Arbeit, freunde dich auch mit dem Salatbuffet an und richte deinen Augen bewusst auf gesundes Essen.

Bewege dich

Das Hormon Ghrelin, welches deinen Appetit anregt, wird durch sportliche Aktivitäten gehemmt. Wer sich viel an der frischen Luft bewegt, fühlt sich durch das Serotonin außerdem gesünder, entspannter sowie energiegeladener und hat weniger Lust auf Ungesundes. Nimm die Treppe statt den Lift, fahre Fahrrad statt Auto, mache Sportarten, die dir Spaß machen und mache sie vor allem konsequent!

Hunger oder Durst?

Trinke ein Glas Wasser, wenn dich die Lust auf Süßes überkommt. Denn meistens, wenn du denkst, dass du hungrig bist, hast du eigentlich nur Durst. Versuche daher jede Stunde ein Glas Wasser zu trinken. Kräutertees oder „infused water“ sind natürlich auch okay! Das mag anfangs vielleicht schwer sein (und deine Blase in den ersten drei Tagen ganz schön auf Trab halten), bringt dir aber neben der Sättigung viele weitere health benefits wie ein klares Hautbild, feuchtigkeitsreiche Lippen zum Schmusen und eine bessere Verdauung!

Hab immer einen Snack parat

Ein Alternativplan zu raffiniert-zuckerhaltigen Lebensmitteln sollten in keinem Haushalt fehlen. Gesunde Kleinigkeiten gegen Heißhungerattacken können beispielsweise Apfelspalten mit Zimt und Mandelbutter, Bliss Balls, selbstgemachte Müsliriegel oder Karotten- und Gurkensticks mit Kichererbsendip sein.

Sei der Sherlock Holmes der Ernährung

Menschen sind von Natur aus neugierig! Nutze diese tolle Eigenschaft also nicht nur beim nächsten Kaffeetratsch, sondern auch in der hauseigenen Küche und verwöhne dich mit neuen Gerichten. Experimentiere mit Kräutern anstatt dein Essen zu versalzen oder koste neues Obst, anstatt immer nur genervt an Äpfeln herum zu kauen. Sei kreativ und (er)finde Neues. So isst du nicht nur abwechslungsreich, sondern schulst auch deine Geschmacksnerven. Du wirst sehen, dass dein Körper nach einiger Zeit keinen Zucker und kein Fast Food der Welt mehr sehen will. Die Augen werden immer wieder zu den bunten Obst- und Gemüsetellern wandern.

Meide industriell gefertigten Fresskram

Freunde dich mit unbehandelten, vollwertigen Lebensmitteln an und greife selbst zum Kochlöffel! Du kannst somit sicher gehen, dass sich weder Zucker, noch andere grauenvolle Zusatzstoffe in deinem Essen verstecken. So versorgst du deinen Körper außerdem gleich noch mit ausreichend Nährstoffen. Rezepte gibt es hier genügend. Aber auch andere Blogger wie z.B. Hannah (Deutschland’s Clean Eating-Muse inklusive toller Rezeptbücher), Eva (die fructosefreie Kochfee von individualisten.at) oder Fabienne Sophie von freiknuspern.de (die trotz Unverträglichkeiten irrsinnig tollen Süßkram kreiert) haben viele tolle Rezepte für einfache, zuckerarme bis zuckerfreie und vor allem leckere Gerichte! 

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Rezept für 10 raffiniert-zuckerfreie Pancakes

150ml vegane Milch oder Kuhmilch
125g Haferfocken
1 Banane
1 Teelöffel Backpulver
2 Teelöffel Chia-Samen oder 1 Ei

Ovo-Lacto-Variante: Haferfocken im Mixer fein mixen und mit dem Backpulver vermengen. Ei, Milch und Banane hinzugeben und ebenfalls mixen, bis eine homogene Masse entsteht. Den Teig mit ein wenig Kokosöl von beiden Seite goldbraun braten.
Vegane Variante: Haferfocken im Mixer fein mixen. Chiasamen in veganer Milch anrühren und für circa 5 Minuten stehen lassen. Anschließend alle Zutaten zu einer homogenen Masse mixen. Den Teig mit ein wenig Kokosöl von beiden Seite goldbraun braten.
Dazu passen: Frisches Obst, Apfelmus (ohne Zuckerzusatz), Nussmuss, Zimt, Rohkakao, Vanille, Dattelpaste, Kokosflocken und vieles mehr.

 

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1 Kommentar
  • Ursula
    September 20, 2016

    Hallo Tanja,

    habe deine Pancakes eben ausprobiert – seeeeehr lecker!
    Allerdings habe ich Hirseflocken statt Haferflocken verwendet (die gibts bei uns im Raiffeisen-Markt von einer regionalen Mühle), dazu – mangels Milchvorrat – etwas mit Wasser verdünnten Vollmilch-Joghurt und eine Prise Salz, die ich immer in süße Backwaren gebe um die natürliche Süße zu verstärken, sowie ein Hauch echtes Vanillepulver. Ansonsten alles wie von dir beschrieben (mit Banane, Ei und Backpulver und in Kokosöl angebraten).
    Obendrauf kam bei mir klassisch Ahornsirup, denn ich habe festgestellt, dass der mein “zuckerfrei” nicht stört. Ich esse auch Obst und Trockenfrüchte, z.B. als Süßung im Müsli Datteln und Rosinen. Es gibt öfter mal Sahne im Kaffee statt Milch. Ich lasse seit 3 Wochen Weißmehle, Honig, raffinierten Zucker und alles zugesetzte was auf -ose oder -dextrin endet weg. Die Pfunde purzeln trotzdem und die Haut wird besser.

    Danke für die schönen Rezepte, als nächstes werde ich mal die Schokolade und das Nutella ausprobieren.

    Liebe Grüße
    Ursula

    • tanjachampagner
      September 20, 2016

      Hy Ursula!
      Super, das freut mich für dich, wenn der bewusste Umgang mit allgegenwärtiger Süße auch bei dir gesundheitliche Vorteile bringt! :)
      Wünsch dir noch viel Freude beim Ausprobieren der anderen Rezepte!
      Liebst,
      Tanja

  • Jenni
    Februar 9, 2016

    Hallo Tanja!

    Deine Tipps kann ich alle so unterschreiben – und ich habe freudig festgestellt, dass ich mich an beinahe alle von ihnen halte. Nur die 5 Mahlzeiten am Tag bekomme ich nicht geschafft – bei mir sind es eher drei, manchmal sogar nur zwei. Das Frühstück aber ist immer mit dabei und ohne kann ich gar nicht in den Tag starten geschweige denn aus dem Haus gehen.

    Auch den Tipp mit dem Trinken finde ich sehr wichtig – seitdem ich ausreichend trinke, habe ich gar kein Problem mehr mit Heißhunger – und einer schlimmen Haut. :)

    P.S.: Den Ausdruck “industriell gefertigter Fresskram” landet sofort auf der Liste der treffendsten Formulierungen und wartet auf die erste fachgerechte Anwendung. ;)

    Liebe Grüße
    Jenni

    • tanjachampagner
      Februar 9, 2016

      Hy Jenni!
      Freut mich sehr, dass du mir da voll zustimmst! :D Danke für dein Kommentar und die allerliebsten Grüße an dich!